Metynnis altidorsalis ist ein durchaus farbenprächtiger Fisch für seine Gattung. Neben den mehr oder minder roten Kiemendeckeln und der ins rötliche spielenden Bauchpartie bei den Männchen haben die After- und Rückenflossen einen Zug ins Rote. Sehr schön ist auch ein vertikal verlaufender roter Strich in der Schwanzflosse, der fast wie ein Saum verläuft. Nur fast, denn der Saum an sich ist tatsächlich eher farblos.
In der Literatur findet man immer die Aussage, dass Scheibensalmler sehr anspruchslos seien bezüglich der Wasserparameter. Dem möchte ich eine Beobachtung entgegenstellen, die ich beim Wasserwechsel mit vollentsalztem Wasser gemacht habe.
Zur Aufbereitung des Wassers kommt bei mir ein Ionentauscher zum Einsatz. Anfangs hat VE-Wasser einen sehr hohen Gehalt an Kohlensäure, wenn es frisch aus dem Ionentauscher kommt. Der pH-Wert kann nach Messungen, die ich angestellt habe, bis auf 5 abfallen und steigt dann im Laufe von 2-3 Stunden auf rund 7,6 an. Warum Weichwasser nicht identisch ist mit saurem Wasser, wird von Olaf Deters sehr schön auf dieser Seite erklärt.
Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Metynnis-Männchen bei dieser Gelegenheit immer sehr farbenprächtig zeigen. Diese Farbigkeit wird nach meiner Einschätzung durch den geringeren pH-Wert stimuliert. Theoretisch kommen noch andere Effekte in Betracht, die die Farbigkeit der Tiere anspornen (der Frischwassereffekt), allerdings bewirkt eine moderate pH-Absenkung mit Salzsäure auch ohne Wasserwechsel denselben Effekt. Vielleicht ist der Effekt auch der Herkunft der Tiere aus den Schwarzwasserflüssen Guyanas geschuldet.
Um den pH-Wert für die Dauer bis zum nächsten Wasserwechsel einzustellen, verwende ich auf etwa 10% verdünnte Salzsäure, die mit einer Waschflasche (gibt es für wenig Geld im Baumarkt) langsam direkt ins Becken zusetze. Dabei muss man nicht unbedingt tröpfchenweise vorgehen, ein paar Spritzer dürfen es schon sein – hier ist aber Augenmaß gefragt und man sollte sich da vorsichtig herantasten. Ein elektronischer pH-Messer ist für diese Übung sicherlich hilfreich. Es sollte übrigens auch nicht unbedingt die Futterecke sein, die für die Zugabe der Säure verwendet wird.
Insgesamt ist die Färbung bei Metynnis altidorsalis sehr stimmungsabhängig und reicht von grün-gold-silbrig bis schwarz-silber kariert. Die Beeinflussung bestimmter Wasserparameter ist daher nur ein einzelner Baustein für Fische, die ihr volles Potential entfalten. Ein Wert von 6,5 oder leicht darunter hat sich jedenfalls als guter Kompromiss für mein Gesellschaftsbecken herausgestellt.